Die Prozeßqualität mit Pflegestandards,
Pflegeplanung und Dokumentation setzt eine Grundhaltung der
personenzentierten Begegnung voraus:
Links: und Quellen für die Pflege im Krankenhaus und
Pflegetipps für Angehörige
Deutsche
Alzheimer Gesellschaft kostenlose
Informationsblätter
Psychiatrische
Erkrankungen allgemein: Internationale Klassifikation
psychischer Störungen Kapitel F
Verlag Hans Huber Bern
Bericht
über Aufenthalt im Allgemeinkrankenhaus: Krisenerlebnis
oder Chance für psychisch kranke alte Menschen. Kaufbeuren
Mollprojekt
Weitere
Quellen:
weitere:
www.
altern-in-wuerde.de
|
Seite des Deutschen Grünen Kreuzes
mit Früherkennungsfragebogen und weiteren
interessanten Links.
|
www.alzheimer-forschung.de
|
Alzheimer Forschung Initiative e.V.
über neue Forschungsergebnisse, & Broschüren
|
www.alzheimerforum.de
|
Selbsthilfe im Internet,
Behandlungsinformationen für Angehörige aber
auch für Professionelle
|
www.baga.de
|
Bundesarbeitsgemeinschaft für Alten und Angehörigenberatung: (Niedersachsen)..
|
www.bagso.de
|
Bundesarbeitsgemeinschaft der
Senioren-Organisationen, z.B. mit Steuer Check ..
|
www.freunde-alter-menschen.de
|
Intern. Organisation , dt. Sitz
Berlin, Senioren WGs in Berlin, Soziale Unterstützung
interna.
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www.hirnliga.de
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Vereinigung der deutschen
Alzheimerforscher betreibt
Forschungsförderung, wissenschaftl. Stellungnahmen zu
Verwaltungsrichtlinien etc
|
www.
patientenleitlinien.de
|
Verständliche Patientenleitlinien
der Universität Witten/Herdecke!
|
www.senioren-initiativen.de
|
Hier finden Sie Selbstdarstellungen
von derzeit mehr als 1000
Initiativen, Gruppen und Einrichtungen, in denen
sich ältere Menschen engagieren.
|
Konstante Bezugspersonen sind echt, sie wertschätzen
und akzeptieren den dementen Bewohner bedingungslos, suchen
ihn einfühlend zu verstehen und sein Wohlbefinden und
biographisch gewordene Kompetenzen zu erhalten.
Die "Such"haltung
ist Grundlage jeder Betreuung: Die Pflegenden suchen nicht nur
einfühlend zu verstehen, sondern:
# Handlungsabsichten und
Symbole zu entschlüsseln,
# Schlüsselreize aus der Biographie eindeutig zu
gestalten,
# Demente zu bestätigen: „In diesem Punkt haben Sie
recht ...“
# sinnvolle Tätigkeiten z. B. im Haushalt
zu vermitteln.
Die Umwelt soll sicher, vertraut, privat,
kontrollierbar, anregend, zugänglich, unterstützend und
orientierungser-leichternd eingerichtet sein:
# zur persönlichen
Orientierung: Ansprechen mit Namen, lange Spiegel und
Familienfotos über dem Bett stärken die Erinnerung,
# zur situativen
Orientierung: Namensschilder, Parfüm, Erinnerungsstücke,
# zur zeitlichen Orientierung: Orientierungstafeln mit dem
Wochentag, Kalender, Uhr, Speiseplan, Küchenduft, Gong und
gleiche
Essenszeiten
und jahreszeitlicher Schmuck erhalten zeitliche
Struktur,
# zur räumlichen Orientierung: farbige Symbole, Bilder
an Türen und als Wegmarkierung, Tapeten, Teppiche und Vorhänge
Muster (um
Halluzinationen zu vermeiden) und ein persönlicher Privatraum
erhalten die örtliche Orientierung. Weiträumigkeit mit Glaswänden
und breite, offene Türen
animieren zum Gehen und damit zu Kontakten. Eine gute
Beleuchtung (mindestens 500 Lux) reduziert Angst,
Aggressionen,
optische Halluzinationen. Sie hebt die Stimmung und
normalisiert den Schlaf-Wach-Rhythmus.
Demente Bewohner sind durch Einfühlen zu verstehen:
1. aus der Biographie, dem
jetzigen Krankheitserleben und Umgebungsbedingungen:
# Demente denken anders, konkret oder in Symbolen,
nicht kritisch,
# sie erleben einfühlungs-,
nicht einsichtsfähig, d. h. sie begreifen die Situation oft
nicht mehr, es erscheint alles neu; das überfordert
sie,
so daß sie ängstlich oder aggressiv werden,
# sie fühlen sich verloren
und suchen deshalb nach Vertrautem, Bekanntem, nach Verständnis
und nach Bestätigung,
# sie
haben richtige Handlungsabsichten oder -motive, oft fehlen
ihnen die Schlüsselreize,
# sie erschließen sich
unbewußt, spontan Handlungsfelder, um sich noch etwas nützlich
zu machen und um sich sinnvoll zu
beschäftigen,
# in Familie oder
Pflegegruppe übernehmen sie oft die Sündenbockrolle, stellen
Regeln in Frage, sorgen aber auch für Unterhaltung
und
Körperkontakt.
2. aus der Reaktion der
Angehörigen, Mitbewohner und Pflegenden:
# Stört die/der demente
Bewohner die Mitbewohner, die Pflegenden?
# sie halten ihn für verhaltensgestört, je nach
eigener Toleranzgrenze.
# sie sind meist überlastet
und üben um so mehr Druck aus, je pertektionistischer sie
pflegen.
Die Handlungsstandards für individuelle Pflege
richten sich nach den AEDL nach Krohwinkel: (AEDL = Aktivitäten
des täglichen Lebens und existentielle Bedürfnisse):
1.
Kommunizieren:
Konstante Bezugspersonen:
# kommunizieren verbal authentisch mit „Ich"
statt „wir" oder „er/sie", fragen mit „wie,
was, wann, wo?" statt nach „warum?", sie vermeiden
Verneinungen wie „nicht, keiner,
niemand", ermutigen zu „ja/nein"-Antworten und
lassen Zeit dazu, sie geben eine Rückmeldung,
argumentieren oder kritisieren nicht und
erklären jede Pflegehandlung klar, kurz und wiederholen,
# kommunizieren nonverbal, um die Beziehung zum
Dementen zu erhalten. Sie nehmen zuerst Blickkontakt auf und
verlieren ihn nie aus den Augen, sie
sprechen weich, warm und in normaler Lautstärke Gefühle an,
sie fragen, ob sie ihn berühren, die Hand halten, umarmen
oder streicheln dürfen. Sie unterstützen
ihre Worte mit Mimik und Gesten.
# sie fördern die Wahrnehmung, indem sie Brille und Hörgerät
überprüfen und regen sie/ihn an mit basaler Stimulation.
2. Sich bewegen
# fördert die Hirndurchblutung, die Verdauung, das
Gleichgewicht, die Muskelkraft, den Schlaf und baut Spannungen
und Aggressionen ab.
# Rhythmus erleichtert Bewegungen z. B. Schaukeln mit
rhythmischem Sprechen,
# beim Spaziergang auf gleicher Strecke paßt sich der
Begleiter an den Schritt des Kranken an,
# Minuten-Aktivierung mit anschließender Pause hat
sich ebenso bewährt wie täglicher Seniorentanz und Gymnastik
nach Musik.
3. Vitale Funktionen aufrechterhalten heißt
Wohlbefinden zu fördern durch sorgfältige körperliche
Pflege,
z. B. durch Prophylaxen.
4. Sich pflegen
# Pflegende ermutigen den Kranken zur Selbstpflege, zu
selbständiger Zahn-, Haar-, Haut-, Nagel-, Fuß- und vor
allem Intimpflege und lassen ihm Zeit dazu,
# sie schirmen ihn gegen Sicht und gegen kaltes und
heißes Wasser ab,
# sie beachten Waschrituale und -gewohnheiten,
# sie regen ihn an, sich selbst einzucremen und zu
massieren und sie setzen Parfüms gegen Schweißgeruch ein.
5. Essen und Trinken
Pflegende sorgen für ausreichendes Trinken von etwa
zwei Liter täglich, sie lassen die Mahlzeiten mit zubereiten
und ermöglichen eine Auswahl, sie bieten sechs kleine
Mahlzeiten und vor allem einen Spätimbiß an, die Nahrung
soll schlacken-, vitamin-, eiweißreich, fettarm und gewürzt
sein, die Zahnprothese wird erneuert, statt passierte Kost zu
reichen, eine vertraute Eßkultur in Gemeinschaft fördert den
Appetit.
6. Ausscheiden
# Pflegende helfen gegen Dranginkontinenz,
# sie geben abends keinen Kaffee, Schwarztee oder
Alkohol,
# sie
markieren und verkürzen den Weg zum WC, besorgen einen
Nachtstuhl,
# sie passen die Kleidung an, z. B. mit einem
Klettverschluß und üben einen Nachtstuhl,
# sie führen Geh- und Beckenbodentraining und nach
einem Miktionsschema ein,
individuelles Toilettentraining durch und lassen
Medikamente verordnen.
# sie sorgen für Kondomurinale und aufsaugende
Vorlagen oder Slips,
# sie fördern den Stuhlgang mit Bewegung,
schlackenreicher Kost und viel Getränken.
7. Sich kleiden
# Pflegende sorgen für leicht anzuziehende, leicht zu
öffnende Kleidung und für luftdurchlässige, saugfähige und
helle Kleidung und beachten Vorlieben,
# sie lassen das Ausziehen üben und besorgen
Anziehhilfen,
# sie lassen die Wäsche selbst wechseln.
8. Ruhen und schlafen
# Pflegende strukturieren den Tag, lassen nur eine
halbe Stunde Mittagsruhe zu,
# sie ermüden abends mit Spaziergang oder Spielen,
# sie verschieben die Zubettgehzeit in den späten
Abend,
# sie fördern das Einschlafen mit beruhigender Teilwäsche,
Fußbad, Wickel, atemstimulierender Einreibung, warmer Milch,
Melissentee mit Honig, leiser Musik, Gesprächen
und individuellen Einschlafritualen,
# sie organisieren ein Nachtkasino und sorgen für
Einzelzimmer.
9. Sich beschäftigen
# Pflegende reaktivieren alte Kompetenzen, fördern
die Selbständigkeit, trauen ihm/ihr noch kleine Aufgaben,
sinnvolle Tätigkeiten zu, z. B. im Haushalt
oder die Pflege von Haustieren oder Blumen,
# sie trainieren Alltags-Aktivitäten und Gedächtnis,
indem sie Erfolge loben und Fehler ignorieren,
#- sie führen eine Selbsterhaltungstherapie SET durch
mit Lebensrückblick, Erinnerungs-, Ersatzstücken und Übergangsobjekten
(z. B. Kopfkissen),
# Ergotherapeuten regen an zu kreativem Malen,
Modellieren, zu Kunst-, Poesie-, Aroma-, Färb- Licht- und
Musiktherapie, zu Singen, Tanzen und
Spielen,
# Pflegende vermitteln Sprachtherapie durch
Sprachheilbeauftragte.
10. Sich als Frau oder Mann fühlen
# Pflegende erhalten die Rollenidentität mit Frisur,
Schmuck und Kleidung,
# sie beachten das Schamgefühl beim Waschen und
Baden, gegengeschlechtliche Intimpflege ist nur nach
Einwilligung erlaubt,
# sie sprechen die Bedürfnisse nach Zärtlichkeit und
Sexualität an und
führen Demente, die sich öffentlich selbst
befriedigen, zur Toilette, ohne zu schimpfen.
11. Für sichere Umgebung sorgen
# Pflegende halten den Tagesablauf und die Umgebung
konstant,
# sie beleuchten blend- und schattenfrei mit
mindestens 500 Lux und nachts mit Dämmerleuchte,
# sie sorgen für Armlehnstühle, für Haltegriffe in
Bad und WC und runden Ecken ab,
# sie sichern Treppen, Teppiche, Elektrogeräte und
-Kabel,
# sie regeln die Raumtemperatur und dämpfen den Lärm,
# sie sichern Medikamente und dokumentieren
Nebenwirkungen.
12. Soziale Bereiche sichern
# Konstante Bezugspersonen sind die wichtigste
Orientierungshilfe,
# sie sorgen für Kontakte und Besuchsdienste,
# sie integrieren Verwirrte solange wie möglich in
Gruppen mit Nichtverwirrten, fördern mit
tagesstrukturierenden Maßnahmen; Dementenstationen
haben Vorteile,
# geschlossene gerontopsychiatrische Abteilungen sind
selten vorübergehend nötig,
# sie sorgen für Einzel- und Gruppengespräche mit
Angehörigen.
13. Mit existentiellen Erfahrungen des Lebens
umgehen
#Pflegende sorgen für Krisenintervention bei gefährdenden
Erfahrungen,
# sie fördern Wohlbefinden durch Erinnern an
erfreuliche Erfahrungen,
# sie vermitteln sinnorientierte, religiöse Hilfen.
Seelsorger könnten das biographisch gewordene Gottesbild
ansprechen, Hiobähnliche Klagen gegen Gott zulassen und
Vergebung und Barmherzigkeit verkünden.
Wir sind nicht hilflos, wir können jedoch
Wohlbefinden und Lebensqualität der dementen Bewohner
verbessern.
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