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IGEL Individuelle Gesundheitsleistungen Wir bieten keine Selbstzahlerleistungen an. Wenn Ärzte Igelleistungen anbieten, dann wäre es nur berechtigt, wenn Krankenkassen, notwendige Leistungen nicht mehr anbieten. Dies ist in unserem Fachgebiet nicht der Fall. Bei uns werden ausserdem Privat- und Kassenpatienten weitgehend gleichberechtigt behandelt. Nicht notwendige Leistungen wollen wir nicht anbieten. Sicherlich wären diese lukrativ, denn die Bevölkerung ist seitens der Werbung bestens eingestimmt und zieht mit - noch jedenfalls. Aber ist es wirklich eine solide Basis für die ärztliche Tätigkeit? Was wird aus dem ärztlichen Ansehen, wenn wir den Kommerz vor die Ehrlichkeit in der Patientenversorgung stellen? Die Igel Leistungen liegen Welten weitab von den realen Versorgungsnotwendigkeiten. Die Werbung: Das Motto "Wellness"
macht die Runde und auch vor Ärzten nicht halt. - Was ist das Ziel? - Aberglaube
oder der informierte mündige Patient und ein politisch denkender, aktiv sich
beteiligender Bürger? Die seichte Logik der kommerzialisierten Werbe-
"Fun"-
und Wellness-Gesellschaft, für die es nichts Höheres
gibt, als sich gut zu fühlen und schöne Erlebnisse zu haben, macht auch
vor der Würde der Ärzte, nicht Halt! und was ist mit
der Würde unserer Patienten? Zwar:
Die Alterspyramide bedingt Engpässe der Medizin der Maximalversorgung und eine
zunehmende Überbelastung der immer noch rein auf die Arbeitseinkommen
umgelegten Einnahmequellen der öffentlichen und privaten Krankenversicherungen. Aber
so geht es doch wohl nicht!! Arztpraxen präsentieren sich neu, - dabei sein ist alles! " Die Gesundheitswelle vermag den Tod nicht zu abwenden, aber sie verspricht die Verhinderung des Leidens, Vorbeugung des Siechtums, eine Behandlung ohne Risiko, Einklang mit einer natürlichen Umwelt, die schon längst nicht mehr natürlich ist.Durch die Gesundheitswelle brauchen wir uns nicht mehr zu konfrontieren mit der Tatsache, daß es A) objektive Grenzen des Machbaren (auch bei allen erreichten Fortschritten) und noch unsere eigene Hilflosigkeit gibt. B) daß das wissenschaftlich Machbare auch für die reichen Länder ökonomisch längst nicht mehr in allen Fällen machbar ist. C) Der Arzt soll individuell entscheiden, wer was bekommt: Welche Budgets erlauben welche Leistungen? D) Wäre es nicht besser wäre eine demokratische offene Diskussion um das Leistbare und Nichtleistbare und einklagbare Ansprüche für jeden einzelnen, als dass wir Ärtze eine Entscheidungsfunktion übernehmen, die eigentlich unserem Wertethos widerspricht. Man redet von Wellness und Anti-Aging und vergisst gleichzeitig die oftmals desolaten Bedingungen in der sog. 3. Welt, der mangelhaften Bildung und Ernährung der Menschen, der Verarmung der Ärmsten, die ökologisch und kriegsbedingte Unmöglichkeit, sich auf dem Land von der eigenen Arbeit zu ernähren. Die bedingt um sich greifende Epidemien und neue Krankheiten.. Auch hier ist der Point of no return längst überschritten. Wer kümmert sich darum?
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