Wie Sie Hilfe
finden können beim Vorsatz, das Rauchen aufzuhören.
Seitenübersicht:
1. LINKS zu
weiterführenden SEITEN im Internet:
2. Warum Raucher aufhören sollten zu rauchen: VORSATZ
und MOTIVATION
3. Warum Raucher dennoch rauchen - Pathophysiologie der Nikotinsucht
4. Wirksame Strategien beim Nikotinentzug:
5. medikamentöse Entzugshilfen
1. LINKS zu weiterführenden SEITEN im Internet:
WEITERFÜHRENDE INTERNETADRESSEN
- www.anbieter-raucherberatung.de
(Verzeichnis eingetragener Anbieter von Tabakentwöhnungsbehandlungen)
- www.dhs.de
(Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen – Zahlen und
Fakten zum Rauchen)
- www.dkfz.de/da/Tabakkontrolle/tabakentwöhnung
(Informationen des Deutschen Krebsforschungszentrums zur
Tabakentwöhnung)
- www.treatobacco.net
(Wichtige, nichtkommerzielle Sammlung von Informationen
zum Thema Tabak, Rauchen, Behandlung, Kontrollpolitik
etc.)
- www.wat-ev.de
(Wissenschaftlicher Aktionskreis Tabakentwöhnung [WAT]
e.V.)
Beispiele für
internetbasierte Aufhörprogramme
●
www.ich-werde-nichtraucher.de (Anbieter: AOK)
●
www.rauchfrei-info.de (Anbieter: BZgA)
●
www.justbesmokefree.de (Anbieter: DAK, speziell für
Jugendliche)
2. Warum Raucher aufhören sollten zu rauchen: (VORSATZ
und MOTIVATION):
Sie können selbst die
Stärke Ihrer Nikotinabhängigkeit abschätzen:
Fagerström-Test
zur Nikotinabhängigkeit
(FTND)
Nachfolgend
finden Sie eine Reihe von Aussagen, die
im Zusammenhang mit dem Rauchen zutreffen
können.
BITTE NOTIEREN SIE DIE FÜR SIE
ZUTREFFENDEN PUNKTE AUF EINEM BLATT PAPIER:
1.
Wann rauchen Sie Ihre erste Zigarette nach dem
Aufstehen?
Innerhalb
von 5 Minuten 3 Punkte
Innerhalb
von 6 bis 30 Minuten 2 Punkte
Innerhalb
von 31 bis 60 Minuten 1 Punkt
Es
dauert länger als 60 Minuten 0 Punkte
Frage 1 Meine
Punkte:
2.
Finden Sie es schwierig, an Orten, wo das Rauchen
verboten
ist (z. B. in der Kirche, in der Bibliothek, im
Kino
usw.) auf das Rauchen zu verzichten?
ja
1 Punkt
nein
0 Punkte
Frage 2 Meine
Punkte:
3.
Auf welche Zigarette würden Sie nicht verzichten
wollen?
Die
erste nach dem Aufstehen 1 Punkt
Eine
andere 0 Punkte
Frage 3 Meine
Punkte:
4.
Wie viele Zigaretten rauchen Sie pro Tag?
Mehr
als 30
3 Punkte
21
– 30
2 Punkte
11
– 20
1 Punkt
weniger
als 10 0 Punkte
Frage 4 Meine
Punkte:
5.
Rauchen Sie in den ersten Stunden nach dem Erwachen
im
Allgemeinen mehr als am Rest des Tages?
ja
1 Punkt
nein
0 Punkte
Frage 5 Meine
Punkte:
6.
Kommt es vor, dass Sie rauchen, wenn Sie krank
sind
und tagsüber im Bett bleiben müssen?
ja
1 Punkt
nein
0 Punkte
Frage 6 Meine
Punkte:
ZÄHLEN SIE JETZT DIE PUNKTE für
FRAGE 1-6 zusammen.. das
Ergebnis:
Ergebnis: Fagerström-Test für Nikotinabhängigkeit,
Übersetzung nach
Heatherton et al. 1991,
DIE
STÄRKE IHRER ABHÄNGIGKEIT ist :
0–2: sehr
niedrig; 3–4: niedrig; 5: mittel; 6–7: hoch; 8–10:
Raucher
verlieren durchschnittlich etwa zehn Lebensjahre. In einer
langfristigen prospektiven Untersuchung an 35 000
Personen
erreichten
58 % der Raucher und 81 % der Nichtraucher das 70.
Lebensjahr.
Das
Packungsjahr, englisch pack year (py), ist die Einheit, in
welcher in statistischen oder medizinischen Veröffentlichungen
die inhalierte Rauch-Dosis eines Zigarettenrauchers
beschrieben wird. Daraus lässt sich die Anzahl der
konsumierten Zigaretten
abschätzen. Diese Dosis ist entscheidend für das Risiko,
beispielsweise ein Bronchialkarzinom
oder eine chronisch
obstruktive Lungenerkrankung (COPD) zu entwickeln.
Die Zahl der täglich konsumierten Zigarettenpackungen
(Inhalt ca. 20 Stück) wird mit der Zahl der Raucherjahre
multipliziert. Beispiel: Ein Raucher raucht vier Jahre lang
zwei Packungen Zigaretten am Tag, somit ergeben sich (2 * 4) acht
Packungsjahre.[1]
Die Inhalationstiefe oder der Schadstoffgehalt der gerauchten
Zigaretten als zusätzliche Risikofaktoren werden bei dieser
Berechnung nicht beachtet.[2]
pack years= Anzahl Zigaretten pro Tag / 20 * Anzahl
der Jahre, die jd. geraucht hat.
Das 80.
Lebensjahr erlebten nur 26 % der Raucher, aber immerhin
59 % der Nichtraucher
In der Bundesrepublik Deutschland werden Tabakwaren
für 22,9 Mrd Euro umgesetzt. Der Staat
nimmt dadurch 13,9 Mrd. Steuern ein.
Für Werbung wird immer noch doppelt soviel ausgegeben
wie für Aufklärung über Tabakschäden und therapeutische
Hilfen.
Die gesundheitlichen Schäden betreffen vor allem das
Herz-Kreislauf-System (Schlaganfall, Herzinfarkt, arterielle
Durchblutungsstörungen), die chronisch
obstruktive Lungenerkrankung (z.B. Lungenemphysem und
chronische Bronchitis) und die carcinogenen
Folgeschäden (Lungen, Speiseröhren, Brustkrebs,
Mundhöhlenkrebs und andere). Davon sind sowohl
Raucher als auch Passivraucher betroffen.
Die Überlebenskurve von Rauchern ist gegenüber
Nichtrauchern um 10 Jahre nach vorne in Richtung vorzeitiges
Ableben verschoben.
Ein 25 bis 30 jährige/r Raucher/in profitiert so,
dass sie/er die normale Überlebenswahrscheinlichkeit
erreicht, ein 50 jähriger gewinnt immer noch 5
Jahre Überlebenszeit zurück, wenn er zu rauchen
aufhört.
zurück
zum Seitenbeginn
3. Warum Raucher dennoch rauchen - Pathophysiologie der Nikotinsucht
Nikotin stimuliert über Alpha
4 beta2 Rezeptoren im ventralen tegmentalen Mittelhirn
(Hirnstamm) den Nucleus accumbens und erzeugt hierdurch ein
Belohnungsgefühl über die Ausschüttung des 2.
Glückshormons Dopamin.
Die Nikotin hat hierdurch eine
ähnliche Wirkung wie Kokain, Alkohol oder Amphetamine. Durch
Toleranzentwicklung kommt es zu einer Bedarfssteigerung,
insbesondere vor der ersten Zigarette morgens.
Entzugserscheinungen wie Schlafstörungen, Appettit-
Steigerung und depressive Verstimmungen sind möglich, fällt
die Nikotinwirkung weg.
Nikotin hat einen Depressions-prophylaktischen
Effekt. Es erscheint eine bessere Verfügbarkeit von von
Serotonin durch Hemmung des Enzyms MAO A und B zu machen.
Tabak Missbrauch ist häufig mit anderen Suchterkrankungen
kombiniert. Bei Patienten mit endogenen Psychosen ist Nikotin
fördernd für das Denken, es beruhigt und hat gleichzeitig
anregende Wirkungen. Nach Wegfall des Rauchens nehmen
die Betroffenen häufig zu.
Auf der Verhaltensebene
fördert Nikotin das Aufnehmen von Kontakt und führt zu
kurzen Erholungspausen. Die rein praktische Tätigkeit des
Rauchens hat einen spannungslösenden und erholsamen Effekt.
Diese positiven Wirkungen gilt
es beim Entzug zu berücksichtigen: Eventuelle negative
Auswirkungen des Nikotinentzugs sollten vorausgesehen und
durch andere sinnvolle Verhaltensweisen, wie vermehrte
Bewegung, aber ggf. auch Medikamente und evtl.
Nikotinersatzprodukte gelindert werden.
zurück
zum Seitenbeginn
4. Wirksame Strategien beim Nikotinentzug:
Es gibt offensichtlich eine
hohe Veränderungs-Motivation bei Rauchern: nur 21 Prozent
wollen nie aufhören, die anderen haben den Vorsatz,
irgendwann in Zukunft aufzuhören: 15 Prozent im nächsten
Jahr ,13 Prozent in den nächsten sechs Monaten, 8,9 Prozent
in den nächsten vier Wochen. Sind auch Sie dabei?
1. Der reine Ratschlag
des Arztes und Aufklärung über die gesundheitlichen
erhöht die Abstinenzwahrscheinlichkeit um 2 %.
2. Es ist sinnvoll vor Beginn des Nikotinentzugs Strategien zu
planen und ggf. den Arzt um Entzugshilfen (Nikotinpflaster,
Kaugummi, Nasenspray, Lutschtbl.), etc. zu fragen.
(Effektstärke 1,7)
3. Gruppentherapie und soziale
Unterstützung in einer Selbsthilfegruppe erhöht die
Erfolgswahrscheinlichkeit um den Faktor 2,04.
nächste Gruppe: Ananyme Nikotiniker in Schwäbisch
Hall. (siehe Anschlag im Wartezimmer)
4. Für andere Verhaltensstrategien siehe obige Links.
zurück
zum Seitenbeginn
5. medikamentöse Entzugshilfen
Alle Nikotinersatz Präparate
werden auf einen so genanntes grünes Rezept verordnet und
gehören in Deutschland nicht zum Leistungskatalog der
Krankenkasse.
möglich sind Nikotinersatz
Präparate: (Nikotinpflaster,
Kaugummi, Nasenspray, Lutschtbl.) : Links z.B.
:
www.barmer.de/.../Gesundheit_20und_20Krankheit/
Ratgeber/Nichtrauchen/Nikotinersatz/Nikotinersatz.html
http://www.stop-tabac.ch/de/substituts_nicotiques.html
http://www.rauchfrei.de/nikotinpflaster.htm
bei Depressionsneigung bietet
sich eine vorübergehende antidepressive Medikation an.
Das noradrenerge und dopaminerge Antidepressivum Zyban
(R) (als Antidepressivum Bupropion 150 = Elontril
(R) ist auch zum Nikotinentzug zugelassen.
als neue Substanz mit guten
Erfolgsraten kommt der selektive partielle
Nikotinrezeptoragonist Vareniclin (Champix (R)) in
Frage. Die Substanz wird ca 10 Tage vor dem Nikotin-Stop
scheichend eindosiert (1x1/2 mg Tag 1-3, 2x1/2 mg Tag
Tag 4-7, danach 2x 1 mg für etwa 12 Wochen. Die Kosten
sind etwa so hoch wie die Kosten der eingesparten
Zigaretten. Champix stimuliert die
Nikotinrezeptoren längerdauernd, deshalb haben die
letzten Zigaretten keinen "Kick" mehr und das
Aufhören erfolgt mit geringeren Entzugserscheinigungen.
Unserer Erfahrung nach funktioniert die Entzugsbehandlung
mit Champix relativ gut. Eine Kontraindikation bei
Psychosen gibt es zwar nicht, labile Psychosen können
sich jedoch durch den Dopaminstimulierenden Effekt
verschlechtern! Hier bietet sich evtl. besser ein
Nikotinpfllaster und ggf. eine andere antidepressive
Behandlung an.
zurück
zum Seitenbeginn
|